KLEIDUNG, WIE SIE GOTT GEFÄLLT
- annemarieschmidt
- 10. Juli 2017
- 4 Min. Lesezeit

Über Rocklängen, Schönheit und Christsein
Ich liebe Mode. Ich gehe gern shoppen, kombiniere verschiedene Kleidungsstücke miteinander und mache mich gern hübsch. Allerdings mag ich es gar nicht, wenn mir jemand sagt, was ich anzuziehen habe, denn Mode ist eine Art mich auszudrücken. Man sagt ja nicht umsonst 'Kleider machen Leute'. Klamotten spiegeln irgendwo die eigene Persönlichkeit wider.
Als jemand, der an Gott glaubt, weiß ich aber auch, dass ich mich nicht anziehen sollte, wie ich will. Mit diesem Thema habe ich mich in letzter Zeit beschäftigt, nämlich: Wie sieht es aus mit Klamotten und Glaube? Wie ziehe ich mich so an, dass es Gott gefällt? (Ich beziehe mich in diesem Beitrag hautsächlich auf Frauen)
Ich habe mir vor kurzem unzählige Videos zu diesem Thema angeschaut und es war nicht leicht für mich. Wie gesagt, ich mag es nicht, wenn mir Vorschriften gemacht werden im Sinne von 'Der Rock muss mindestens bis zum Knie gehen'. In Gedanken sah ich schon meinen halben Kleiderschrank im Kleidercontainer und dachte daran, wie ich wohl im Sommer an Überhitzung sterben würde, da ich als 'gute Christin' ja nicht zu viel Haut zeigen durfte.
Man kann sich über Rocklängen und freie Schultern bis zum Geht-nicht-mehr streiten und selbst in der Bibel findet man keine Kleidermaße. Aber was man in der Bibel findet ist der Grund hinter der ganzen Geschichte, also warum man auf seinen Kleidungsstil achten sollte.
Deshalb wollen wir uns nicht länger gegenseitig verurteilen. Keiner soll durch sein Verhalten den anderen in seinem Glauben verunsichern oder ihn gar zu Fall bringen. Römer 14,1
In dieser Bibelpassage geht es hauptächlich um Essverhalten, aber diese Aussage gilt auch für alles andere, u.a. für Kleidung. Wir leben in einer sündigen Welt und Frauen wirken nun mal oft anziehend auf Männer. Die Aufgabe der Männer ist es natürlich auf sich selbst und ihre Gedanken zu achten, das heißt Gott bei schlechten Gedanken bezüglich attraktiver Frauen um Vergebung bitten.
Paulus sagt aber auch, dass niemand jemand anderem durch sein Verhalten (oder die Art, wie man sich anzieht) im Glauben verunsichern oder zum Sündigen verleihen soll. Deshalb sollten Frauen eben nicht mit ultrakurzen Miniröcken ihren Glaubensbrüdern das Leben erschweren.
Die Bibel sagt noch etwas zum Thema Kleidung:
Nicht äußerliche Dinge - wie kunstvolle Frisuren, wertvoller Schmuck oder modische Kleidung - dürfen für euch Frauen wichtig sein. Nein, euch sollen vielmehr Eigenschaften von unvergänglichem Wert schmücken, wie Freundlichkeit und Güte; denn wahre Schönheit kommt von innen. Und diese Werte zählen vor Gott. So haben sich auch die frommen Frauen zur Zeit unserer Väter geschmückt: Sie setzten ihre ganze Hoffnung auf Gott und ordneten sich ihren Männern unter. 1. Petrus 3,3-5
In unserer heutigen Zeit bedeutet das nicht, dass Frauen sich nicht die Haare flechten oder keine Ohrringe tragen dürfen. Das Problem ist, dass Mode schnell zum Götzen werden kann oder dass man sich auf eine bestimmte Art anzieht um Aufmerksamkeit zu erlangen.
Im Endeffekt geht es nicht um Rocklängen, sondern um die richtige Herzenseinstellung. Was hilft ist sich zu fragen, warum man denn z.B. unbedingt das Top mit dem weiten Ausschnitt anziehen will. Um 'cool' dazustehen? Weil man jemanden beeindrucken will?
Wenn man sein Leben Gott gibt und ihm nachfolgt, muss man Dinge in seinem Leben ändern. Dann sollte man sich nicht so kleiden, dass man reihenweise Jungs anzieht. Versteht mich nicht falsch. Es ist nichts falsch daran attraktiv zu sein, denn Gott hat Frauen nun mal hübsch gemacht und das ist gut so. Allerdings muss man aufpassen, was man mit dem eigenen Körper, dem Tempel des Heiligen Geistes, tun. Willst du der Welt gefallen oder Gott gefallen? Zeigst du bestimmte Bereiche deines Körpers oder bedeckst du sie um dich selbst und die Gedanken anderer zu schützen?
Es geht nicht darum sich einzumummeln und hässlig auszusehen. Es geht auch nicht darum sich selbst zu verstecken und die eigene Schönheit zu verleugnen. Es geht vielmehr darum den eigenen Körper zu schützen und zu ehren, keine unnötige sexuelle Aufmerksamkeit zu erregen und ein Vorbild als Christ zu sein.
Wie genau sieht das in der Praxis aus? Wie gesagt, man muss keinen Rollkragenpulli tragen und auf hübsche Kleidung zu verzichten. Aber es hilft sich mal beim Shoppen Gedanken zu machen. Was möchte ich mit diesem Kleidungsstück aussagen? Wie wird das an mir (als Christ) auf andere wirken? Würde ich damit vor Jesus stehen wollen?
Ich persönlich bin nicht so streng mit der Rock-bis-zum-Knie-Regel. Ich habe viele schöne Kleider, die etwas oberhalb des Knies enden, jedoch sieht man nichts, was nicht gesehen werden sollte. Oft ziehe ich schlichte Tops unter Oberteile, die etwas durchsichtig sind oder einen weiten Ausschnitt haben. (Im Internet findet man übrigens unzählige Tipps, wie man sich besser kleiden kann.)
Das Thema hat mich persönlich sehr zum Nachdenken angeregtund wenn ich in Zukunft shoppen gehe, werde ich auf jeden Fall mehr darauf achten. Vermutlich werde ich auch ein paar Kleidungsstücke aus meinem Kleiderschrank entfernen oder die super kurzen Shorts nur noch zuhause tragen. Denn für mich ist eines klar: Ich glaube an Gott und will ihm gefallen. Und ich will die Aufmerksamkeit nicht durch Klamotten auf mich ziehen, sondern durch das, was in mir ist – wahre Schönheit von innen!

Comments